Europa im Lebenslauf: Karrierechancen für Jurist:innen in den Benelux-Staaten und Brüssel

Europa im Lebenslauf: Karrierechancen für Jurist:innen in den Benelux-Staaten und Brüssel

Ein Auslandsaufenthalt ist längst mehr als ein „Nice-to-have“ im juristischen Lebenslauf – er signalisiert Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenz und internationale Perspektive. Dabei müssen es nicht immer die USA oder das Vereinigte Königreich sein. Gerade die europäischen Nachbarn bieten spannende Möglichkeiten für Studium, Referendariat und Berufseinstieg. Besonders die Benelux-Staaten und die EU-Hauptstadt Brüssel sind für junge Jurist:innen ein attraktives Sprungbrett.

 

Benelux: Attraktive Studien- und Karrieremöglichkeiten

Belgien, Luxemburg und die Niederlande punkten mit:

  • International ausgerichteten LL.M.-Programmen

  • Vergleichsweise niedrigen Studiengebühren

  • Nähe zu den europäischen Institutionen

Diese Kombination macht die Region zu einer idealen Wahl für Studierende und Berufseinsteiger:innen, die den europäischen Binnenmarkt aus nächster Nähe erleben wollen.


 

Brüssel: Hotspot für Europarecht und internationale Karrieren

Brüssel hat sich in den letzten Jahren als zentraler Standort für Jurist:innen etabliert, die im Kartellrecht, Beihilfenrecht oder Europarecht arbeiten wollen.

  • Hier sitzen die Europäische Kommission und das Europäische Parlament.

  • Zahlreiche internationale Großkanzleien und deutsche Wirtschaftskanzleien sind vor Ort vertreten.

  • Referendar:innen können Stationen bei der Ständigen Vertretung Deutschlands, der EU-Kommission oder dem Parlament absolvieren.

Wer dort arbeitet oder studiert, erlebt hautnah das Zusammenspiel von Recht, Politik und Wirtschaft – ein unschätzbarer Vorteil für die eigene Karriereentwicklung.

 

Referendariat und Anwaltszulassung in Brüssel

  • Verwaltungs- oder Wahlstation: In einigen Bundesländern ist es möglich, Teile des Referendariats in Brüssel zu verbringen. Besonders beliebt sind Stationen bei europäischen Institutionen.

  • Praktische Herausforderung: Während einer Auslandsstation entfallen die AGs. Das erfordert Selbstdisziplin, bietet aber auch wertvolle Einblicke in die Praxis internationaler Arbeit.

  • Anwaltszulassung: Nach der Zulassung in Deutschland ist eine Tätigkeit in Belgien dank der europäischen Freizügigkeit problemlos möglich.

    • Registrierung bei einer belgischen Anwaltskammer auf der EU-Liste.

    • Tätigkeit unter der deutschen Berufsbezeichnung „Rechtsanwältin/Rechtsanwalt“.

    • Nach drei Jahren Praxis im belgischen (und europäischen) Recht: Erwerb des lokalen Titels avocat bzw. advocaat.

    • Alternativ: sofortige Niederlassung über die Berufsqualifikationsrichtlinie 2006/43 nach einem Eignungstest.

     

Fazit

Europa liegt vor der Haustür – und für Jurist:innen bieten die Benelux-Staaten und Brüssel eine Vielzahl an Karrierechancen. Ob durch ein LL.M.-Studium, ein Referendariat in einer EU-Institution oder eine Anwaltszulassung im Ausland: Wer früh internationale Erfahrung sammelt, schafft sich einen Vorsprung im Wettbewerb und öffnet Türen für eine Karriere im europäischen und internationalen Umfeld.

 

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