Referendariat

Unser umfassender Leitfaden begleitet dich sicher durch das juristische Referendariat. Von der optimalen Vorbereitung auf die Stationen bis hin zu praxisnahen Tipps für Klausuren und Aktenvorträge – hier findest du alles, was du für einen erfolgreichen Abschluss benötigst. Starte jetzt selbstbewusst in deine praktische Ausbildung. Dieser Leitfaden bietet dir einen Überblick über den typischen Ablauf des Referendariats und zeigt dir, welche Schritte von der Bewerbung bis zum erfolgreichen Abschluss auf dich zukommen.

Bewerbung

Bewerbung für das Referendariat

Nach dem Ersten Staatsexamen bewirbst du dich bei der Justizverwaltung deines gewünschten Bundeslandes um einen Referendariatsplatz. Die Bewerbung erfolgt meist online, wobei du Zeugnisse, Lebenslauf und weitere Nachweise einreichst. Die Wartezeiten können je nach Bundesland variieren.

Einführungslehrgang

Ca. 5 Monate

Einführungslehrgang

Das Referendariat beginnt mit einem Einführungslehrgang, der in der Regel zwei bis vier Wochen dauert. Hier werden Grundlagen vermittelt, die dir den Einstieg in die Praxis erleichtern.

Arbeitsgemeinschaften

Bis zu den schriftlichen Prüfungen

AG Zivilrecht

Parallel zu den Stationen nimmst du an Arbeitsgemeinschaften teil. Diese vertiefen das theoretische Wissen und bereiten gezielt auf das Zweite Staatsexamen vor.

1. Station

Ca. 5 Monate

Zivilstation

Ausbildung bei einem Amts- oder Landgericht, das Zivilsachen verhandelt.

Arbeitsgemeinschaften

Bis zu den schriftlichen Prüfungen

AG Strafrecht

Parallel zu den Stationen nimmst du an Arbeitsgemeinschaften teil. Diese vertiefen das theoretische Wissen und bereiten gezielt auf das Zweite Staatsexamen vor.

2. Station

Ca. 3 Monate

Strafstation

Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft oder einem Strafgericht.

3. Station

Ca. 4,5 Monate

Rechtsanwaltsstation

Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft oder einem Strafgericht.

Arbeitsgemeinschaften

Bis zu den schriftlichen Prüfungen

AG Verwaltung

Parallel zu den Stationen nimmst du an Arbeitsgemeinschaften teil. Diese vertiefen das theoretische Wissen und bereiten gezielt auf das Zweite Staatsexamen vor.

4. Station

Ca. 3 Monate

Verwaltungsstation

Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft oder einem Strafgericht.

5. Station

Ca. 4,5 Monate

Rechtsanwaltsstation

Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei, um praktische Kenntnisse des Anwaltsberufs zu sammeln.

Schriftliche Prüfungen

2. Staatsexamen 1/2

Gegen Ende des Referendariats schreibst du meist sechs bis acht Examensklausuren, die verschiedene Rechtsgebiete abdecken. Die Klausuren prüfen deine Fähigkeit, praxisnahe juristische Probleme zu lösen.

Beratung

Berufsberatung

Damit du die richtigen Weichen für deine Zukunft legst, bieten wir dir eine maßgeschneiderte Beratung an. Lerne unsere Berater:innen persönlich bei einem kostenlosen Erstgespräch kennen und finde heraus, wie sie dir helfen können. So bist du als Berufseinsteiger anderen gegenüber ein Schritt weiter.

6. Station

Ca. 3 Monate

Wahlstation

Freie Wahl der Ausbildungsstelle, z.B. in einer internationalen Kanzlei, bei Unternehmen oder im Ausland.

Mündliche Prüfung

2. Staatsexamen 2/2

Nach bestandener mündlicher Prüfung erhältst du das Zweite Staatsexamen. Mit diesem Abschluss bist du Volljurist:in und kannst als Rechtsanwält:in, Richter:in, Staatsanwält:in oder in anderen juristischen Berufen arbeiten.

Volljurist

Abschluss

Nach bestandener mündlicher Prüfung erhältst du das Zweite Staatsexamen. Mit diesem Abschluss bist du Volljurist:in und kannst als Rechtsanwält:in, Richter:in, Staatsanwält:in oder in anderen juristischen Berufen arbeiten.

LSG Karriereberatung

Wie läuft es ab?

Wir möchten, dass du dein Referendariat zielorientiert gestaltest und Spaß dabei hast Karriere zu machen.
Dafür haben wir verschiedene Leistungen vorbereitet, die du ganz bequem buchen kannst.

Schritt 1: Die Beratung auswählen

Das Referendariat bringt viele neue Herausforderungen mit sich: komplexe Arbeitsabläufe, intensive Vorbereitung auf das 2. Staatsexamen und gleichzeitig die Chance, erste praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Berufsfeldern zu sammeln. Unsere Beratung unterstützt dich dabei, diese Balance zu meistern und deinen Weg souverän zu gehen.

Wähle eine Leistung aus und wählen einen passenden Termin aus.

Schritt 2: Fragen beantworten

Unsere Referendariatsberatung richtet sich an angehende und bereits gestartete Referendare, die sich mehr Klarheit, Struktur und Erfolg in dieser wichtigen Phase wünschen.

Teile uns schon bei der Buchung mit, womit wir dir weiterhelfen können, damit wir uns auf die Beratungsstunde mit dir vorbereiten können. So gestalten wir deine Zeit effizient und bereiten maßgeschneiderte Lösungsvorschläge vor.

Schritt 3: Deine Zukunft gestalten

Nutze die Möglichkeit, dein Referendariat mit unserer Unterstützung zu einem echten Karrieresprungbrett zu machen. Starte jetzt mit unserer Beratung und mach dich bereit für die juristische Praxis und deinen persönlichen Erfolg.

Dein Vorteil: Sichere dir jetzt finanzielle Vorteile! Beruflich bedingte Kosten kannst du ganz einfach von der Steuer absetzen und so bares Geld sparen. Nutze unsere Beratung, um alle Möglichkeiten optimal auszuschöpfen!

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FAQ

Die häufigsten Fragen zum Referendariat

Wie bewerbe ich mich für das Rechtsreferendariat?

Um sich für das Rechtsreferendariat zu bewerben, musst du zunächst das Erste Staatsexamen (oder die juristische Universitätsprüfung) erfolgreich bestanden haben. Anschließend wählst du das Bundesland aus, in dem du das Referendariat absolvieren möchtest, da jedes Bundesland eigene Fristen, Abläufe und Wartezeiten hat. Die Bewerbung erfolgt direkt bei der zuständigen Justizverwaltung, häufig über ein Online-Portal oder in schriftlicher Form. Dafür benötigst du in der Regel ein ausgefülltes Bewerbungsformular, eine beglaubigte Kopie deines Zeugnisses über das Erste Staatsexamen, deinen Lebenslauf, eine Kopie deines Personalausweises oder Reisepasses sowie ein aktuelles Führungszeugnis. In einigen Bundesländern können zusätzliche Nachweise, wie eine Geburtsurkunde oder eine Meldebescheinigung, gefordert werden. Nach Einreichung der vollständigen Unterlagen erhältst du entweder direkt eine Zuweisung zu einem Ausbildungsgericht oder wirst zunächst auf eine Warteliste gesetzt. Sobald dir ein Platz zugewiesen wurde, erhältst du alle wichtigen Informationen zum Starttermin und zum Ablauf des Referendariats.

Welche Stationen werden im Rechtsreferendariat durchlaufen?

Im Rechtsreferendariat durchläufst du mehrere Stationen, die dir einen umfassenden Einblick in verschiedene juristische Tätigkeitsbereiche geben. Das Referendariat dauert in der Regel 24 Monate und ist bundesweit ähnlich strukturiert. Die einzelnen Stationen sind:

1. Zivilrechtsstation (ca. 5 Monate):

Diese Station absolvierst du bei einem Amts- oder Landgericht in der Zivilabteilung. Du begleitest Richter:innen, nimmst an Gerichtsverhandlungen teil und lernst, Urteile und Beschlüsse zu entwerfen. Ziel ist es, das Zivilprozessrecht sowie die gerichtliche Entscheidungsfindung praxisnah zu verstehen.

2. Strafrechtsstation (ca. 3 Monate):

Hier wirst du entweder einer Staatsanwaltschaft oder einem Strafgericht zugewiesen. Du kannst bei Ermittlungen unterstützen, Anklageschriften und Strafbefehle entwerfen oder an Strafprozessen teilnehmen. Ziel ist es, das Strafprozessrecht aus der Sicht der Strafverfolgung kennenzulernen.

3. Verwaltungsstation (ca. 3 Monate):

In dieser Station arbeitest du bei einer Verwaltungsbehörde, einem Verwaltungsgericht oder einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft. Du bearbeitest verwaltungsrechtliche Fälle, verfasst Stellungnahmen oder Entscheidungsentwürfe und erhältst Einblick in das öffentliche Recht und Verwaltungsverfahren.

4. Anwaltsstation (ca. 9 Monate):

Diese Station verbringst du in einer Rechtsanwaltskanzlei. Du berätst Mandant:innen, erstellst Schriftsätze, Verträge und nimmst eventuell an Gerichtsverhandlungen teil. Die Anwaltsstation bereitet dich besonders praxisnah auf den Berufsalltag als Anwält:in vor und ermöglicht eine frühe Spezialisierung.

5. Wahlstation (ca. 3 Monate):

Die Wahlstation bietet dir große Freiheit in der Gestaltung. Du kannst eine Station im In- oder Ausland absolvieren, etwa in einer internationalen Kanzlei, bei einer EU-Behörde, in Unternehmen oder bei NGOs. Auch eine Vertiefung in einem juristischen Fachgebiet ist möglich. Ziel ist es, die Ausbildung individuell zu ergänzen und praktische Erfahrungen in einem selbstgewählten Bereich zu sammeln.


Diese Stationen vermitteln dir einen vielseitigen Einblick in juristische Berufsfelder und bereiten dich umfassend auf das Zweite Staatsexamen vor.

Wie lange dauert das Referendariat?

Das Rechtsreferendariat dauert in Deutschland in der Regel 24 Monate (also 2 Jahre).

Diese zwei Jahre sind fest strukturiert und in verschiedene Ausbildungsstationen unterteilt, die dich auf das Zweite Staatsexamenvorbereiten. Während dieser Zeit durchläufst du die Zivilrechtsstation, Strafrechtsstation, Verwaltungsstation, Anwaltsstation und abschließend die Wahlstation. Parallel dazu nimmst du an Arbeitsgemeinschaften (AGs) teil, in denen theoretisches Wissen vertieft und praktische Fähigkeiten für das Examen vermittelt werden.

Gegen Ende des Referendariats legst du die schriftlichen Klausuren und anschließend die mündliche Prüfung des Zweiten Staatsexamens ab.

Brauche ich ein Repetitorium?

Ob du ein Repetitorium während des Rechtsreferendariats benötigst, hängt stark von deinem individuellen Lernstil, deiner Selbstdisziplin und deinen Vorkenntnissen ab. Ein Repetitorium kann sinnvoll sein, muss es aber nicht zwingend.

Ein Repetitorium bietet eine strukturierte und umfassende Wiederholung des prüfungsrelevanten Stoffes und bereitet gezielt auf das Zweite Staatsexamen vor. Viele Referendar:innen entscheiden sich dafür, weil sie von klaren Lernplänen, regelmäßigen Klausuren und der intensiven Betreuung durch erfahrene Dozent:innen profitieren. Besonders hilfreich kann ein Repetitorium sein, wenn du Schwierigkeiten hast, dich selbst zum Lernen zu motivieren, bestimmte Rechtsgebiete nicht sicher beherrschst oder deine Klausurtechnik verbessern möchtest.


Andererseits bieten die Arbeitsgemeinschaften (AGs) während des Referendariats bereits praxisnahe Vorbereitung und vertiefen die examensrelevanten Inhalte. Wenn du selbstständig gut lernen kannst und diszipliniert bist, kann es ausreichen, eigenständig mit Lehrbüchern, Skripten und Online-Materialien zu arbeiten. Zudem gibt es kostenlose oder kostengünstige Lernangebote, die du ergänzend nutzen kannst.


Ein Repetitorium ist mit zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand verbunden. Deshalb solltest du gut abwägen, ob du diese Unterstützung wirklich brauchst oder ob du auch ohne diese Begleitung erfolgreich lernen kannst. Manche entscheiden sich auch für eine Mischform, indem sie gezielt einzelne Kurse oder Klausurenprogramme buchen, um bestimmte Schwächen auszugleichen. Letztlich ist die Entscheidung sehr individuell und sollte sich an deinen persönlichen Lernbedürfnissen orientieren.

Was ist die Arbeitsgemeinschaft?

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) im Rechtsreferendariat ist eine begleitende, praxisorientierte Lehrveranstaltung, die parallel zu den verschiedenen Stationen stattfindet. Sie dient dazu, das theoretische Wissen aus dem Studium mit den praktischen Erfahrungen in den Stationen zu verknüpfen und gezielt auf das Zweite Staatsexamen vorzubereiten.

In kleinen Gruppen von Referendar:innen werden typische Prüfungsthemen behandelt, Klausuren geschrieben und besprochen sowie praktische Übungen wie das Verfassen von Urteilen, Gutachten oder Schriftsätzen durchgeführt. Die AGs orientieren sich inhaltlich an den jeweiligen Stationen, z. B. Zivilrecht, Strafrecht oder Verwaltungsrecht, und werden von erfahrenen Richter:innen, Staatsanwält:innen oder Anwält:innen geleitet.

Neben der fachlichen Vertiefung bieten die AGs Raum für den Austausch mit anderen Referendar:innen und helfen dabei, den Ablauf des Referendariats besser zu verstehen und strukturiert zu lernen.

Was ist die AG-Fahrt?

Die AG-Fahrt (Arbeitsgemeinschafts-Fahrt) ist eine mehrtägige Exkursion, die während des Rechtsreferendariats von der jeweiligen Arbeitsgemeinschaft organisiert wird. Sie bietet Referendar:innen die Möglichkeit, außerhalb des regulären Ausbildungsalltags Einblicke in juristische Institutionen, Behörden oder Unternehmen zu gewinnen und gleichzeitig den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu stärken.

Typische Ziele einer AG-Fahrt sind Besuche bei Gerichten, Ministerien, internationalen Organisationen oder renommierten Kanzleien. Neben fachlichen Programmpunkten gibt es meist auch ein Rahmenprogramm, das Raum für den persönlichen Austausch und das Netzwerken bietet. Die AG-Fahrt verbindet somit Weiterbildung mit sozialem Miteinander, was sowohl den Lerneffekt als auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Referendar:innen fördert.

Die Kosten für Anreise, Unterkunft und Programm tragen die Teilnehmer:innen in der Regel selbst, wobei einige Institutionen vor Ort Veranstaltungen kostenfrei anbieten. Die AG-Fahrt ist freiwillig, wird aber von vielen als wertvolle Bereicherung der Ausbildung angesehen.

Wie hoch ist das Gehalt im Rechtsreferendariat?

Das Gehalt im Rechtsreferendariat wird als Unterhaltsbeihilfe bezeichnet und variiert je nach Bundesland. Die Höhe liegt in der Regel zwischen 1.200 und 1.600 Euro brutto pro Monat. Diese Beihilfe ist kein reguläres Gehalt, sondern soll den Lebensunterhalt während der Ausbildung sichern. Sozialabgaben werden meist nicht abgezogen, allerdings kann die Unterhaltsbeihilfe einkommensteuerpflichtig sein.

In einigen Bundesländern wird zusätzlich ein kleiner Zuschlag gezahlt, wenn du ein eigenes Kind hast.

Darüber hinaus kannst du während der Anwaltsstation und der Wahlstation auf freiwilliger Basis in der Kanzlei oder Einrichtung, bei der du eingesetzt bist, arbeiten und zusätzliches Einkommen durch eine Nebentätigkeit verdienen. Viele Kanzleien zahlen hierfür zwischen 400 und 1.000 Euro monatlich – in Großkanzleien kann dieser Betrag sogar höher ausfallen.

Es ist allerdings wichtig, sich vorab über die jeweiligen Regelungen im Bundesland zu informieren, da es Unterschiede bei der Höhe der Unterhaltsbeihilfe und den Bedingungen für Nebentätigkeiten gibt.

Kann ich während des Referendariats ins Ausland?

Ja, während des Rechtsreferendariats kannst du ins Ausland gehen – und zwar im Rahmen der Wahlstation. Diese Station dauert in der Regel drei Monate und bietet dir die Möglichkeit, praktische Erfahrungen bei internationalen Institutionen, Unternehmen oder Kanzleien im Ausland zu sammeln.

Typische Einsatzorte im Ausland sind:

• Internationale Kanzleien

• EU-Behörden (z. B. EU-Kommission)

• Internationale Organisationen (z. B. UN, WTO)

• Auslandshandelskammern

• Deutsche Botschaften und Konsulate

Für eine Auslandsstation musst du dich frühzeitig um einen Platz kümmern, da Bewerbungsverfahren oft mehrere Monate im Voraus beginnen. Zusätzlich können organisatorische Aufgaben wie die Beantragung von Visa, Versicherungen und Fördermitteln (z. B. durch das DAAD-Promotionsprogramm) anfallen.

In Ausnahmefällen erlauben manche Bundesländer auch während der Anwaltsstation einen Auslandsaufenthalt, insbesondere wenn die Kanzlei einen internationalen Schwerpunkt hat.

Ein Auslandsaufenthalt erweitert nicht nur deine juristischen Kenntnisse, sondern verbessert auch Sprachkompetenzen und interkulturelle Fähigkeiten – wertvolle Erfahrungen für den späteren Berufseinstieg.

Wie viele Klausuren gibt es im Zweiten Staatsexamen?

Im Zweiten Staatsexamen (Assessorexamen) müssen in der Regel sechs bis acht schriftliche Klausuren geschrieben werden. Die genaue Anzahl variiert je nach Bundesland.

Diese Klausuren decken verschiedene Rechtsgebiete ab und prüfen die Fähigkeit, praxisnahe juristische Probleme zu lösen. Typische Klausurtypen sind ein zivilrechtliches Urteil, ein Strafurteil oder eine Anklageschrift, öffentlich-rechtliche Entscheidungen sowie anwaltliche Schriftsätze, die Mandantenberatung oder Vertragsgestaltung beinhalten.


Die Klausuren orientieren sich stark an praktischen Aufgaben, die im Berufsalltag von Richter:innen, Staatsanwält:innen oder Anwält:innen auftreten. Nach dem Bestehen der schriftlichen Prüfungen folgt die mündliche Prüfung, die aus einem Aktenvortrag und mehreren Prüfungsgesprächen besteht.

Wie ist die mündliche Prüfung aufgebaut?

Die mündliche Prüfung im Zweiten Staatsexamen besteht aus zwei Hauptteilen: dem Aktenvortrag und den anschließenden Prüfungsgesprächen. Sie dient dazu, die Fähigkeit zu prüfen, juristische Probleme mündlich und praxisnah zu lösen.

Der Prüfungstag beginnt in der Regel mit dem Aktenvortrag. Du erhältst hierfür eine schriftliche Akte aus einem der prüfungsrelevanten Rechtsgebiete (meist Zivilrecht, Strafrecht oder Öffentliches Recht) und hast etwa 60 Minuten Zeit zur Vorbereitung. Anschließend hältst du einen etwa 10- bis 15-minütigen Vortrag vor dem Prüfungsausschuss. Hierbei wird bewertet, wie du die rechtlichen Probleme analysierst, strukturiert darstellst und mögliche Lösungen entwickelst. Ziel ist es, deine Fähigkeit zur schnellen Erfassung komplexer Sachverhalte und zur überzeugenden Darstellung juristischer Argumente zu prüfen.

Nach dem Aktenvortrag folgen die Prüfungsgespräche. Diese finden in den drei Kernrechtsgebieten ZivilrechtStrafrecht und Öffentliches Recht statt. Ergänzend kann auch das Wahlfach geprüft werden, wenn du eines gewählt hast. Die Prüfungsgespräche ähneln einer interaktiven Diskussion, in der dir praxisnahe Fragen gestellt werden, die du spontan beantworten und rechtlich begründen musst. Dabei wird sowohl dein Fachwissen als auch deine Argumentationsfähigkeit geprüft. Die Prüfer:innen können dabei auf aktuelle Themen, Rechtsprechung oder praxisrelevante Problemstellungen eingehen.

Insgesamt dauert die mündliche Prüfung meist einen halben bis ganzen Tag. Die Note der mündlichen Prüfung fließt zusammen mit den Ergebnissen der schriftlichen Klausuren in die Gesamtnote des Zweiten Staatsexamens ein.

Wie kann man sich am besten auf die mündliche Prüfung vorbereiten?

Die optimale Vorbereitung auf die mündliche Prüfung im Zweiten Staatsexamen erfordert eine Kombination aus fachlicher Vertiefung, praktischer Übung und mentaler Vorbereitung. Ein zentraler Bestandteil ist die intensive Wiederholung des examensrelevanten Stoffs in den Bereichen Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht. Dabei solltest du nicht nur theoretisches Wissen auffrischen, sondern dich gezielt mit aktueller Rechtsprechung und neuen Gesetzesänderungen auseinandersetzen, da Prüfer:innen gerne auf aktuelle Entwicklungen Bezug nehmen.

Besonders wichtig ist das regelmäßige Üben von Aktenvorträgen. Hierbei hilft es, echte oder fiktive Aktenfälle unter realistischen Bedingungen zu bearbeiten, um die eigene Strukturierung und Argumentation zu verbessern. Idealerweise übst du diese Vorträge in kleinen Gruppen mit anderen Referendar:innen, um Feedback zu erhalten und den Umgang mit Nervosität zu trainieren.


Auch das Training für die Prüfungsgespräche ist entscheidend. Du solltest lernen, spontan auf Fragen zu reagieren, strukturiert zu argumentieren und rechtliche Zusammenhänge verständlich darzustellen. Diskussionsrunden mit Mitreferendar:innen oder Simulationen von Prüfungsgesprächen helfen dabei, Routine zu entwickeln und Sicherheit im freien Sprechen zu gewinnen.


Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich über die Prüfer:innen zu informieren, falls diese bekannt sind. Viele Prüfer:innen haben bestimmte Schwerpunkte oder bevorzugen bestimmte Fragestellungen. Erfahrungsberichte anderer Referendar:innen können hier wertvolle Hinweise geben.

Nicht zu unterschätzen ist auch die mentale Vorbereitung. Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf und Pausen während der Lernphase helfen dabei, Stress abzubauen und konzentriert zu bleiben.

Eine ausgewogene Mischung aus inhaltlicher Wiederholung, praktischem Üben und mentaler Stabilität bildet die Grundlage für eine erfolgreiche mündliche Prüfung.

Was tun, wenn das Examen nicht mit einem Prädikat abgeschlossen wurde?

Ein Abschluss ohne Prädikatsexamen ist kein Karriereaus. Viele juristische Berufsfelder stehen auch ohne Prädikat offen. Zunächst solltest du deine persönlichen Stärken und Interessen analysieren, um passende berufliche Wege zu finden. Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung, im Unternehmensrecht, im Bereich Compliance oder im Vertragsmanagement bieten attraktive Perspektiven. Auch kleinere und mittelständische Kanzleien sowie spezialisierte Rechtsberatungen suchen qualifizierte Jurist:innen, bei denen nicht ausschließlich die Examensnote im Vordergrund steht.


Zudem lohnt es sich, durch Praktika, Referenzen oder Weiterbildungen berufliche Erfahrungen gezielt auszubauen. Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und Organisationstalent werden in vielen juristischen Berufen hoch geschätzt. Der Aufbau eines Netzwerks durch Branchenveranstaltungen oder berufliche Netzwerke kann ebenfalls den Einstieg erleichtern.


Solltest du dennoch mit deiner Note unzufrieden sein, besteht die Möglichkeit einer Remonstration, also einer Überprüfung der Prüfungsbewertung, oder das Examen unter bestimmten Voraussetzungen zu wiederholen. Entscheidend ist, dass du deine individuellen Fähigkeiten selbstbewusst präsentierst und dich auf Tätigkeitsfelder konzentrierst, in denen praktische Erfahrung und persönliche Eignung wichtiger sind als die Examensnote.

Besonders wichtig ist das regelmäßige Üben von Aktenvorträgen. Hierbei hilft es, echte oder fiktive Aktenfälle unter realistischen Bedingungen zu bearbeiten, um die eigene Strukturierung und Argumentation zu verbessern. Idealerweise übst du diese Vorträge in kleinen Gruppen mit anderen Referendar:innen, um Feedback zu erhalten und den Umgang mit Nervosität zu trainieren.


Auch das Training für die Prüfungsgespräche ist entscheidend. Du solltest lernen, spontan auf Fragen zu reagieren, strukturiert zu argumentieren und rechtliche Zusammenhänge verständlich darzustellen. Diskussionsrunden mit Mitreferendar:innen oder Simulationen von Prüfungsgesprächen helfen dabei, Routine zu entwickeln und Sicherheit im freien Sprechen zu gewinnen.


Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich über die Prüfer:innen zu informieren, falls diese bekannt sind. Viele Prüfer:innen haben bestimmte Schwerpunkte oder bevorzugen bestimmte Fragestellungen. Erfahrungsberichte anderer Referendar:innen können hier wertvolle Hinweise geben.

Nicht zu unterschätzen ist auch die mentale Vorbereitung. Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf und Pausen während der Lernphase helfen dabei, Stress abzubauen und konzentriert zu bleiben.

Eine ausgewogene Mischung aus inhaltlicher Wiederholung, praktischem Üben und mentaler Stabilität bildet die Grundlage für eine erfolgreiche mündliche Prüfung.