đ Unbezahlte Kooperation | Rezensionsexemplar von UTB Verlag
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Das Rechtsreferendariat gilt als die anspruchsvollste Phase der juristischen Ausbildung. Zwischen Stationsarbeit, Examensvorbereitung und dem alltĂ€glichen BĂŒrokratie-Dschungel bleibt wenig Raum fĂŒr Orientierung â genau hier setzt der âSurvival Guide Rechtsreferendariatâ von Dr. Jannina SchĂ€ffer an.
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Vom Studium in die Praxis
Schon das Vorwort macht deutlich: Wer das erste Examen geschafft hat, hat das Schlimmste hinter sich â aber das Referendariat bringt neue Herausforderungen. Das Buch begleitet Leser:innen mit einem Mix aus Erfahrungswissen, Motivation und konkreten Praxistipps durch diese Phase.
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Struktur und Aufbau
Der Ratgeber gliedert sich in drei groĂe Teile:
A. Auf ins Ref! â Was Sie am Anfang wissen mĂŒssen
B. Das erwartet Sie in den Stationen
C. Ahoi, Karriere! â Nach dem Ref.
Diese klare Struktur macht das Buch zu einem praktischen Nachschlagewerk. Besonders positiv fĂ€llt auf, dass die BeitrĂ€ge von unterschiedlichen Autor:innen stammen â Richter:innen, AnwĂ€lt:innen, StaatsanwĂ€lt:innen, Psycholog:innen und AG-Leiter:innen â, die das Referendariat aus ganz verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
So erhĂ€lt man 15 unterschiedliche Expertenmeinungen rund um das Thema Rechtsreferendariat und kann sich dadurch ein umfassendes, eigenes Bild machen. Das Buch ist kein klassischer Ratgeber, der nur eine einzelne Perspektive wiedergibt, sondern zeigt die juristische Ausbildung in ihrer ganzen Vielfalt â aus der Sicht von Menschen, die sie tĂ€glich leben, lehren oder begleiten.
DarĂŒber hinaus endet jedes Kapitel nicht einfach mit dem letzten Satz, sondern fĂŒhrt weiter: Zu jedem Thema gibt es ergĂ€nzende Online-Inhalte, die ĂŒber QR-Codes oder Links abrufbar sind â etwa Podcast-Folgen, BlogbeitrĂ€ge, Interviews, Zusatzmaterialien oder weiterfĂŒhrende LektĂŒrehinweise.
So wird der Survival Guide Rechtsreferendariat zu einem multimedialen Begleiter, der weit ĂŒber die Grenzen des Buches hinausgeht. In einer Zeit, in der Lernen zunehmend digital und interaktiv stattfindet, ist dieses Konzept zeitgemĂ€Ă, praxisnah und absolut studierendenfreundlich.
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Inhaltliche Highlights
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Realistische Einblicke: ORR Dr. Sebastian Schuh erklĂ€rt eindrucksvoll, warum das Referendariat kein âzweites Studiumâ ist, sondern eine Phase mit klarer Struktur, Disziplin und Eigenverantwortung.
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Mental Health im Ref: Alica Mohnert zeigt, wie mentale FlexibilitĂ€t und SelbstfĂŒrsorge den Unterschied machen können â ein Thema, das in juristischen Ratgebern selten so offen behandelt wird.
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Praxisnahes Lernen: Juliane Schrader liefert wertvolle Tipps zur Organisation des Lernalltags â kein theoretisches Bla-Bla, sondern konkrete Strategien, wie man AGs, Stationsarbeit und Examensvorbereitung sinnvoll verbindet.
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Familienfreundlich gedacht: Angelika StĂŒrzer spricht offen ĂŒber die Vereinbarkeit von Kind und Referendariat â ein ehrlicher Beitrag, der Mut macht.
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Nach dem Examen: Vom Bewerbungsprozess ĂŒber GehĂ€lter bis hin zu alternativen Karrierewegen â der letzte Teil des Buches rĂ€umt mit der Idee auf, dass Jurist:innen nur Richter oder AnwĂ€ltinnen werden können.
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Der Inhalt im Ăberblick
A.1 â Alles zurĂŒck auf null! Wie sich das Ref vom Ersten Examen unterscheidet
Im ersten Kapitel erklĂ€rt ORR Dr. Sebastian Schuh, warum das Referendariat kein bloĂes âWeiterstudierenâ ist, sondern ein echter Neubeginn. Statt freier Zeiteinteilung und theoretischer Lerninhalte erwartet die angehenden Jurist:innen nun ein straffer Zeitplan mit festen Stationen, klaren Vorgaben und deutlich mehr Verantwortung. Das Zweite Staatsexamen ist rein staatlich organisiert und legt den Schwerpunkt auf praktische Anwendung â Entscheidungen treffen statt Definitionen auswendig lernen. Dabei zeigt Dr. Schuh, dass das Referendariat trotz aller Herausforderungen eine einmalige Chance bietet: Es verbindet juristische Praxis mit persönlichem Wachstum und macht aus Theoretiker:innen Schritt fĂŒr Schritt echte Volljurist:innen.
Extra: Lehrbuchempfehlungen fĂŒr das Rechtsreferendariat.
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A.2 â Wohin fĂŒrs Ref? 16 BundeslĂ€nder im Vergleich â Die Qual der Wahl
Im zweiten Kapitel zeigt RAin Jennifer SchĂ€fer-Jasinski, wie unterschiedlich das Referendariat in Deutschland ausgestaltet ist â von Wartezeiten ĂŒber Bezahlung bis zur Frage, ob man verbeamtet wird. Sie vergleicht die 16 BundeslĂ€nder und gibt einen ehrlichen Ăberblick, welche Faktoren wirklich zĂ€hlen: Lebenshaltungskosten, Ausbildungsschwerpunkte, Examensbedingungen und persönliche PrioritĂ€ten. Gerade weil viele diese Entscheidung unterschĂ€tzen, ist dieses Kapitel ein echter Augenöffner â und ein Muss fĂŒr alle, die ihr Referendariat strategisch planen wollen, statt es dem Zufall zu ĂŒberlassen.
Extra: Eine Datei mit den relevanten Landesgesetzen und Besonderheiten der BundeslÀnder.
A.3 â Formular, Formulare, noch mehr Formulare! Dienstrechtliche Fragen und was sie bedeuten
In Kapitel A.3 fĂŒhrt Dr. Jannina SchĂ€ffer mit gewohntem Humor und Pragmatismus durch den BĂŒrokratie-Dschungel des Referendariats. Von der Bewerbung ĂŒber die Zuweisung der Stationen bis hin zu Urlaub, Krankheit und NebentĂ€tigkeiten â hier erfĂ€hrt man, welche FormalitĂ€ten wirklich wichtig sind und welche Fristen man besser nicht verpasst. Das Kapitel ist kein trockener Verwaltungsleitfaden, sondern ein praxisnaher Wegweiser, der hilft, typische AnfĂ€ngerfehler zu vermeiden und die eigene Ausbildung von Anfang an souverĂ€n zu organisieren. Wer wissen will, wie man Formulare nicht nur ausfĂŒllt, sondern versteht, wird dieses Kapitel besonders schĂ€tzen.
Extra: In diesem Kapitel findet sich ein ĂŒbersichtlicher Fristenkalender, der alle wichtigen Termine und Abgabefristen zusammenfasst â perfekt, um den Ăberblick zu behalten und stressfrei ins Referendariat zu starten.
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A.4 â Lernen im Rechtsreferendariat â Wie organisiere ich mich?
In Kapitel A.4 zeigt VRiâinLG Juliane Schrader, wie man im Referendariat den Ăberblick behĂ€lt, ohne sich zu ĂŒberfordern. Sie beschreibt realistisch, dass die gröĂte Herausforderung nicht das Lernen selbst ist, sondern das Gleichgewicht zwischen Stationsarbeit, AGs, Klausurenkurs und Privatleben. Statt starrer LernplĂ€ne vermittelt sie Strategien, wie man den eigenen Alltag strukturiert, PrioritĂ€ten richtig setzt und Pausen bewusst einplant.
Science Check: Besonders spannend ist ihr âScience Checkâ, in dem sie erklĂ€rt, warum Schlaf fĂŒr effektives Lernen unverzichtbar ist. Sie zeigt anhand neurowissenschaftlicher Erkenntnisse, wie das Gehirn im Schlaf neue Informationen verarbeitet und festigt â und warum stundenlanges Durchlernen oft das Gegenteil bewirkt. Wer den eigenen Lernrhythmus versteht, kann so nicht nur produktiver, sondern auch nachhaltiger lernen.
Besonderheit: Das Kapitel bietet damit keine starre Methode, sondern eine kluge Kombination aus Organisation, Psychologie und SelbstfĂŒrsorge â ideal fĂŒr alle, die im Referendariat effizient lernen wollen, ohne sich zu erschöpfen.
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A.5 â Der Urteilsstil â Richtig anwenden, Fehler vermeiden, Klausurvorteile nutzen
In Kapitel A.5 erklĂ€rt RiLG Christian Walz, warum der Urteilsstil das HerzstĂŒck des Zweiten Examens ist â und zugleich eine der gröĂten Umstellungen nach dem Studium. Statt theoretischer Falllösungen im Gutachtenstil mĂŒssen Referendar:innen nun wie echte Richter:innen denken und schreiben: klar, prĂ€zise und entscheidungsorientiert. Walz zeigt Schritt fĂŒr Schritt, wie man aus einem komplexen Aktenauszug einen strukturierten Sachverhalt formt, den Kern des Falls erkennt und eine ĂŒberzeugende Entscheidung formuliert.
Extra: Besonders wertvoll sind seine praktischen Hinweise zu typischen Fehlern, die in Urteilsklausuren immer wieder auftreten, und wie man sie vermeidet. Das Kapitel macht deutlich: Wer den Urteilsstil beherrscht, hat im Examen einen entscheidenden Vorteil â denn er zeigt, dass man nicht nur das Recht kennt, sondern es auch anwenden kann.
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A.6 â Wer hat Angst vorm Referendariat? â Mentale FlexibilitĂ€t auf unbekanntem Terrain
In Kapitel A.6 widmet sich Dipl.-Psych. Ass. iur. Alica Mohnert einem Thema, das in juristischen Ratgebern selten Platz findet: der psychischen Belastung im Referendariat. Sie zeigt, dass Stress, Zweifel und Ăberforderung in dieser Phase normal sind â und dass mentale StĂ€rke kein Zufallsprodukt, sondern trainierbar ist. Mohnert verbindet psychologische Erkenntnisse mit juristischem Alltag und erklĂ€rt, wie man mit RĂŒckschlĂ€gen umgeht, Resilienz aufbaut und den eigenen Anspruch realistisch hĂ€lt.
Das Kapitel ist kein Wellness-Tipp fĂŒr zwischendurch, sondern eine Einladung, das Referendariat auch emotional bewusst zu gestalten. Wer lernt, flexibel zu bleiben und nicht jedem Druck sofort nachzugeben, gewinnt nicht nur innere Ruhe, sondern auch LeistungsfĂ€higkeit â ein Thema, das man eigentlich schon vor dem ersten Aktenordner lesen sollte.
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A.7 â Rechtsreferendariat mit Kind â Die Herausforderungen des Zweiten Staatsexamens meistern
In Kapitel A.7 beschreibt RAin Angelika StĂŒrzer offen und authentisch, wie anspruchsvoll, aber auch machbar das Referendariat mit Kind ist. Sie spricht aus eigener Erfahrung und zeigt, dass Familie und Ausbildung sich nicht ausschlieĂen mĂŒssen â wenn man gut plant, PrioritĂ€ten setzt und UnterstĂŒtzung annimmt. Dabei geht es nicht nur um Zeitmanagement, sondern auch um SelbstfĂŒrsorge und den Mut, eigene Wege zu gehen.
Besonders wertvoll ist, dass StĂŒrzer nicht idealisiert, sondern ehrlich ĂŒber Schwierigkeiten spricht â von organisatorischen HĂŒrden bis zu gesellschaftlichen Erwartungen. Ihr Beitrag ist eine Ermutigung fĂŒr alle, die Elternschaft und Referendariat miteinander vereinbaren wollen: Es ist anstrengend, aber möglich â und am Ende umso erfĂŒllender.
Extra: Das Kapitel enthĂ€lt zudem praktische Tipps, wie sich die enorme Stoffmenge trotz Doppelbelastung effizient bewĂ€ltigen lĂ€sst â eine echte Hilfe fĂŒr alle, die zwischen Lernplan und Familienalltag bestehen wollen.
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A.8 â Entspannt zu einem erfolgreichen Examen â Worauf es wirklich ankommt
In Kapitel A.8 nimmt RiLG Christian Walz den Druck aus der Examensvorbereitung und erinnert daran, dass Erfolg im Zweiten Staatsexamen nicht allein vom stundenlangen Pauken abhĂ€ngt. Stattdessen plĂ€diert er fĂŒr einen realistischen, ausgewogenen Lernansatz, der auf KontinuitĂ€t, Pausen und gesunden Ehrgeiz setzt. Walz zeigt, wie man die eigene Motivation erhĂ€lt, RĂŒckschlĂ€ge einordnet und das Wesentliche vom Unwesentlichen trennt.
Besonders lesenswert ist, wie er die in der Jurist:innenausbildung weit verbreitete âkommerzialisierte Angstâ anspricht â den permanenten Druck, teure Repetitorien oder Crashkurse buchen zu mĂŒssen, um ĂŒberhaupt bestehen zu können. Walz entlarvt diese Angst als ĂŒbertrieben und erinnert daran, dass solide Vorbereitung, Eigenverantwortung und innere Ruhe oft der bessere Weg zum Erfolg sind.
Sein Ton ist motivierend, aber ehrlich â kein âPositivdenken um jeden Preisâ, sondern ein praxisnaher Leitfaden fĂŒr nachhaltige Vorbereitung.
Extra: Mit kleinen Ăbungen zur Selbstreflexion und Konzentration bietet das Kapitel konkrete Werkzeuge, um mental ruhig zu bleiben und fokussiert durchs Examen zu gehen. Ein wertvoller Abschluss des ersten Buchabschnitts, der zeigt: Gelassenheit ist kein Zufall, sondern eine juristische SchlĂŒsselkompetenz.
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A.9 â Die besten Kommentar-Hacks! â Bessere Noten durch erfolgreiche Kommentarnutzung
In diesem Kapitel verrĂ€t RiLG Christian Walz seine besten Strategien, wie Referendarinnen und Referendare in der Examensklausur Kommentare effektiv und rechtssicher nutzen können. Er rĂ€umt mit verbreiteten Mythen auf â etwa, dass Kommentare âZeitfresserâ seien â und zeigt stattdessen, wie man mit einem durchdachten System sogar wertvolle Minuten sparen und Punkte gewinnen kann.
Walz erklĂ€rt Schritt fĂŒr Schritt, wie man den Kommentar bereits wĂ€hrend der Vorbereitung optimiert, welche Markierungen und Reiter zulĂ€ssig sind, und wie man Querverweise oder AbkĂŒrzungen anlegt, ohne gegen PrĂŒfungsordnungen zu verstoĂen. Er betont, dass es nicht darum geht, den Kommentar mit Wissen zu âfĂŒllenâ, sondern ihn so vorzubereiten, dass man ihn unter Zeitdruck intuitiv bedienen kann.
Besonders hilfreich ist sein Hinweis, den Kommentar regelmĂ€Ăig in Ăbungsklausuren einzusetzen, um eine echte Routinenutzung zu trainieren. Denn nur wer mit dem Aufbau und den typischen Fundstellen vertraut ist, kann ihn im Examen sicher und schnell einsetzen.
Walz schlieĂt mit einem Appell: Die Kommentarnutzung ist keine HilfskrĂŒcke, sondern eine Kernkompetenz des praktischen Arbeitens â sowohl im Examen als auch spĂ€ter im Berufsalltag.
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A.10 â Zehn Dinge, die ich gerne vor dem Start gewusst hĂ€tte!
Dr. Jannina SchÀffer fasst in diesem Kapitel ihre wichtigsten Erkenntnisse aus dem Referendariat in einer kompakten Checkliste zusammen. Sie teilt zehn ehrliche Tipps, die zwischen Organisation, Lernmethodik und mentaler Haltung liegen.
Ihr zentraler Rat: Realistische Erwartungen statt Perfektionismus. Das Referendariat sei kein Sprint, sondern ein Lernprozess mit Höhen und Tiefen. Struktur, Austausch mit anderen und der richtige Umgang mit Stress seien entscheidender als das reine Pauken.
Eine motivierende Erinnerung daran, dass Vorbereitung wichtig ist â aber Gelassenheit, Humor und Selbstvertrauen am Ende den Unterschied machen.
B.1 â Von PferdefĂ€llen und DiktiergerĂ€ten! â Das erwartet Sie in der Zivilstation
Dr. Jannina SchĂ€ffer fĂŒhrt in die erste Station des Referendariats, die Zivilstation, ein â fĂŒr viele der Einstieg in die praktische juristische Arbeit. Sie erklĂ€rt, wie der Alltag am Gericht aussieht, welche Aufgaben Referendarinnen und Referendare ĂŒbernehmen und worauf Ausbilderinnen besonders achten.
Typische Themen sind Urteilsklausuren, Aktenbearbeitung und mĂŒndliche Verhandlungen. SchĂ€ffer zeigt, dass man hier lernt, juristische Theorie in prĂ€zise und praxisnahe Argumentation zu ĂŒbersetzen. Humorvoll beschreibt sie auch die ersten Unsicherheiten â vom Umgang mit DiktiergerĂ€ten bis zu den berĂŒhmten âPferdefĂ€llenâ.
Das Kapitel macht deutlich: Die Zivilstation ist die Basis fĂŒr das gesamte Referendariat â hier lernt man, wie juristische Arbeit wirklich funktioniert.
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B.2 â Lernen in der Zivilstation! â Wie bereite ich mich auf die Urteilsklausur vor?
Juliane Schrader erklĂ€rt, wie man in der Zivilstation effektiv lernt und sich gezielt auf die Urteilsklausur vorbereitet. Sie zeigt, dass der SchlĂŒssel zum Erfolg im VerstĂ€ndnis des Aufbaus liegt: vom Tatbestand ĂŒber die EntscheidungsgrĂŒnde bis hin zur klaren BegrĂŒndung im Urteilsstil.
Sie empfiehlt, von Beginn an eigene Strukturen und Lernroutinen zu entwickeln und regelmĂ€Ăig Ăbungsklausuren zu schreiben. Wichtig sei nicht bloĂ das Auswendiglernen, sondern das anwenden, formulieren und bewerten juristischer Lösungen.
Das Kapitel motiviert, die Zivilstation als Chance zu sehen, methodisch sicher zu werden und das Schreiben im Urteilsstil zu trainieren â ein Fundament fĂŒr das gesamte Examen.
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B.3 â Gangster, Gauner und Ganoven?! â Das erwartet Sie in der Strafstation
Dr. Simon Pschorr und Dr. Lorenz Bode geben einen lebendigen Einblick in die Strafstation, die zu den spannendsten Phasen des Referendariats gehört. Hier wechseln Referendarinnen und Referendare die Perspektive: weg vom Zivilrecht, hin zu Ermittlungen, TatbestÀnden und VerfahrensablÀufen.
Das Kapitel zeigt, wie abwechslungsreich die Arbeit bei Staatsanwaltschaft und Strafgericht ist â vom Aktenstudium ĂŒber Anklagen bis zum Sitzungsdienst. Es betont, wie wichtig es ist, das Strafprozessrecht sicher zu beherrschen und ein GespĂŒr fĂŒr VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit und Gerechtigkeit zu entwickeln.
Die Autoren vermitteln praxisnah, dass die Strafstation nicht nur juristisches Wissen fordert, sondern auch Urteilsvermögen, Auftreten und Menschenkenntnis.
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B.4 â Der staatsanwaltschaftliche Sitzungsdienst! â Eine etwas andere Handreichung
In diesem Kapitel bereitet Dr. Lorenz Bode auf den wohl aufregendsten Moment der Strafstation vor â den ersten eigenen Sitzungsdienst. Er beschreibt praxisnah, wie man sich auf die Verhandlung vorbereitet, die Akte strukturiert und souverĂ€n im Gericht auftritt.
Bode betont, dass es im Sitzungsdienst nicht nur um Paragrafen geht, sondern auch um Kommunikation, Haltung und EntscheidungsfÀhigkeit. Er gibt konkrete Tipps, wie man PlÀdoyers aufbaut, BeweisantrÀge bewertet und auch unter Druck ruhig bleibt.
Seine âandere Handreichungâ ist zugleich Ermutigung: Niemand ist beim ersten Mal perfekt â entscheidend ist, Verantwortung zu ĂŒbernehmen und aus jedem Auftritt zu lernen.
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B.5 â Die prozessuale Einkleidung und ihre TĂŒcken! â Tipps fĂŒr Anklage- und Revisionsklausur
Dr. Simon Pschorr zeigt in diesem Kapitel, wie wichtig das prozesÂsuale Denken im Strafrecht ist. Er erklĂ€rt verstĂ€ndlich, was es mit der âprozesÂsualen Einkleidungâ auf sich hat â also der richtigen Darstellungsform und Einordnung eines Sachverhalts in die Verfahrensordnung.
Im Mittelpunkt stehen die Anklage- und Revisionsklausur, die vielen Referendarinnen und Referendaren Kopfzerbrechen bereiten. Pschorr gibt klare Leitlinien, wie man den Aufbau strukturiert, Formalien sicher beherrscht und typische Fehlerquellen vermeidet.
Das Kapitel vermittelt: Wer das Prozessuale ernst nimmt, kann im Examen glĂ€nzen â denn juristische Substanz entfaltet sich erst, wenn sie formgerecht prĂ€sentiert wird.
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B.6 â Welche Kanzlei passt zu mir?! â In neun Monaten zum Erfolg?
Jennifer SchĂ€fer-Jasinski gibt in diesem Kapitel praxisnahe Tipps zur Anwaltsstation, in der Referendarinnen und Referendare erstmals echte Mandatsarbeit erleben. Sie zeigt, wie man die richtige Kanzlei auswĂ€hlt â ob GroĂkanzlei, Boutique oder Einzelanwalt â und worauf es bei der Bewerbung und Zusammenarbeit wirklich ankommt.
Sie betont, dass die Station nicht nur Pflichtprogramm ist, sondern eine wertvolle Orientierungsphase: Hier entscheidet sich oft, ob man spĂ€ter in der Anwaltschaft bleiben möchte. Wer sich aktiv einbringt, kann innerhalb von neun Monaten enorm viel lernen â von MandatsgesprĂ€chen bis hin zur Schriftsatztechnik.
Das Kapitel macht Mut, die Station gezielt zu nutzen, um eigene StĂ€rken zu entdecken und berufliche Kontakte fĂŒr die Zeit nach dem Examen aufzubauen.
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B.7 â Anwaltsklausur leicht gemacht! â So meistern Sie die anwaltliche Aufgabenstellung souverĂ€n
Annika Seebach erklĂ€rt in diesem Kapitel, wie man die Anwaltsklausur, eine der zentralen PrĂŒfungsformen des Zweiten Examens, sicher meistert. Sie zeigt, wie sich die Denkweise einer AnwĂ€ltin von der eines Richters unterscheidet: Es geht weniger um objektive Bewertung, sondern darum, Interessen ĂŒberzeugend zu vertreten.
Sie fĂŒhrt durch den typischen Aufbau anwaltlicher SchriftsĂ€tze, zeigt Formulierungsbeispiele und warnt vor hĂ€ufigen Fehlern â etwa zu viel Gutachtenstil oder zu wenig Mandantenperspektive.
Ihr Fazit: Wer in der Anwaltsklausur erfolgreich sein will, muss strategisch denken, klar argumentieren und adressatengerecht schreiben. Das Kapitel ist ein kompakter Leitfaden fĂŒr das juristische Schreiben in der Praxis.
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B.8 â Aktenberge und Behördenmuff?! â Die Verwaltungsstation hat viel mehr zu bieten
ORR Dr. Sebastian Schuh zeigt, dass die Verwaltungsstation zu Unrecht als trocken gilt. Er beschreibt, wie vielfĂ€ltig die Arbeit in Behörden, Ministerien oder kommunalen Verwaltungen tatsĂ€chlich ist â von Widerspruchsbescheiden ĂŒber Stellungnahmen bis hin zu praktischen Einblicken in das öffentliche Recht.
Das Kapitel verdeutlicht, dass diese Station eine ideale Gelegenheit ist, verwaltungsrechtliche Kenntnisse aus dem Studium anzuwenden und zugleich Einblick in politische Entscheidungsprozesse zu gewinnen. Schuh ermutigt, die Station aktiv zu gestalten, Netzwerke zu knĂŒpfen und den oft unterschĂ€tzten Praxisbezug zu schĂ€tzen.
Ein PlĂ€doyer dafĂŒr, die Verwaltungsstation nicht als Pflicht, sondern als Chance zur Profilbildung zu begreifen.
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B.9 â Den Bescheid in der Tasche! â Was Sie bei einer Behördenklausur beachten mĂŒssen
In diesem Kapitel erklĂ€rt ORR Dr. Sebastian Schuh, wie man sich optimal auf die Behördenklausur vorbereitet â eine PrĂŒfungsform, die vielen zunĂ€chst fremd erscheint. Er zeigt, dass es vor allem darum geht, klare, verstĂ€ndliche und rechtssichere Entscheidungen zu formulieren, die zugleich bĂŒrgernah und nachvollziehbar sind.
Schuh fĂŒhrt durch den typischen Aufbau eines Bescheids, erlĂ€utert Formulierungsstandards und gibt Tipps, wie man Fehler bei BegrĂŒndung, Rechtsbehelfsbelehrung und Tenor vermeidet. Besonders betont er die Bedeutung der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit und BegrĂŒndungstiefe, die in dieser Klausur bewertet werden.
Das Kapitel macht deutlich: Wer die Behördenklausur nicht unterschĂ€tzt und regelmĂ€Ăig ĂŒbt, kann hier wertvolle Punkte fĂŒr das Examen sichern.
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B.10 â Die Qual der Wahl! â Wohin in der Wahlstation und wie entscheiden?
ORR Dr. Sebastian Schuh widmet sich in diesem Kapitel der Wahlstation, die den Schlusspunkt des Referendariats bildet â und zugleich eine einmalige Chance bietet, berufliche Weichen zu stellen. Er zeigt, welche Möglichkeiten Referendarinnen und Referendare haben â von Gerichten und Kanzleien ĂŒber Unternehmen bis hin zu Auslandsstationen.
Schuh empfiehlt, die Wahlstation strategisch zu planen: Wer sie nutzt, um ein Wunschberufsfeld oder eine Spezialisierung auszuprobieren, profitiert doppelt â fachlich und fĂŒr den spĂ€teren Berufseinstieg. Er gibt zudem Hinweise zu Bewerbungsfristen, Genehmigungen und organisatorischen HĂŒrden.
Das Kapitel schlieĂt mit dem Appell, die Wahlstation nicht ânebenbeiâ zu absolvieren, sondern als SchlĂŒsselphase zur eigenen Profilbildung.
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C.1 â MĂŒndliche PrĂŒfung und Aktenvortrag! â Wie vorbereiten?
ORR Dr. Sebastian Schuh erklĂ€rt in diesem Kapitel, wie man sich gezielt auf die mĂŒndliche PrĂŒfung und den Aktenvortrag im Zweiten Staatsexamen vorbereitet. Er beschreibt den Ablauf, die Bewertungskriterien und hĂ€ufigen Stolperfallen â und nimmt zugleich die Angst vor dieser letzten HĂŒrde.
Schuh zeigt, dass erfolgreiche Vorbereitung nicht mit sturem Auswendiglernen beginnt, sondern mit VerstĂ€ndnis, Struktur und Ăbung. Er gibt praktische Hinweise, wie man Akten systematisch erschlieĂt, Schwerpunkte setzt und den Vortrag klar gliedert.
Besonders betont er die Bedeutung von Kommunikation und Haltung: Wer ruhig, lösungsorientiert und authentisch auftritt, kann auch Unsicherheiten souverĂ€n ĂŒberdecken.
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C.2 â Reisepass statt Revision â Ein Referendar packt aus
Furkan AkgĂŒn erzĂ€hlt in diesem Kapitel offen und humorvoll von seinem ungewöhnlichen Weg durchs Referendariat, das ihn bis ins Ausland gefĂŒhrt hat. Statt den klassischen juristischen Pfad zu gehen, entschied er sich fĂŒr eine Wahlstation im Ausland â und zeigt damit, dass das Referendariat auch Raum fĂŒr Abenteuer, persönliche Entwicklung und neue Perspektiven bietet.
Er berichtet von kulturellen Unterschieden, sprachlichen HĂŒrden und rechtlichen Besonderheiten, die seine juristische Denkweise erweitert haben. Dabei wird deutlich: Wer ĂŒber den Tellerrand schaut, gewinnt nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.
AkgĂŒn macht Mut, den eigenen Weg zu gehen, Neues zu wagen und das Referendariat als Chance zu sehen, die juristische Welt in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben â ob im Gerichtssaal oder auf einer Reise mit Reisepass statt Revision.
C.3 â Nicht bestanden? â Die Vorbereitung auf den Wiederholungsversuch
Tobias Dallmeyer, Silke Glossner, Christine Haumer und Holger KrĂ€tzschel widmen sich dem sensiblen Thema des Nichtbestehens im Zweiten Examen. Das Kapitel beginnt mit VerstĂ€ndnis fĂŒr die emotionalen Phasen nach dem Scheitern â Leugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz â und macht deutlich: Diese Reaktionen sind normal und menschlich.
Die Autor:innen zeigen, dass der entscheidende Schritt die ehrliche Selbstanalyse ist: Warum hat es nicht gereicht? Wer seine SchwĂ€chen erkennt, kann gezielt an ihnen arbeiten. Sie betonen, dass der Wiederholungsversuch kein Neuanfang âvon nullâ, sondern eine zweite Chance mit Erfahrungsvorsprung ist.
Praktische Tipps zur Planung der Wiederholer-AG, zur realistischen Lernzeitgestaltung und zur Priorisierung zentraler Themen helfen, Struktur und Motivation zurĂŒckzugewinnen.
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C.4 â Vor oder nach dem Zweiten Examen promovieren? â Ein StreitgesprĂ€ch
In diesem StreitgesprĂ€ch diskutieren Helen Arling, LL.M., und Dr. Jannina SchĂ€ffer die Frage, wann der ideale Zeitpunkt fĂŒr die Promotion im Jurastudium ist â vor oder nach dem Zweiten Examen.
Helen Arling plĂ€diert fĂŒr die Promotion vor dem Referendariat: Wer den Doktortitel frĂŒhzeitig erwirbt, könne sich spĂ€ter ganz auf die Examensvorbereitung konzentrieren und profitiere von einem Wettbewerbsvorteil beim Berufseinstieg. Sie betont zudem, dass die wissenschaftliche Arbeit eine wertvolle Phase der Selbstdisziplin und Vertiefung sei.
Dr. Jannina SchÀffer hÀlt dagegen: Sie empfiehlt die Promotion nach dem Zweiten Examen, weil man dann juristisch reifer ist, praxisnÀher denkt und gezielter ein Thema wÀhlt, das wirklich Relevanz hat. Zudem könne man so sicher sein, dass die Promotion keine Ablenkung vom Examen darstellt.
Das Kapitel zeigt zwei fundierte, authentische Perspektiven â und macht deutlich: Der richtige Zeitpunkt hĂ€ngt von der eigenen Motivation, Lebenssituation und PrioritĂ€tensetzung ab.
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C.5 â Als Juristin oder Jurist in den Weltraum? â Karrieremöglichkeiten abseits der Norm
Dr. Jannina SchĂ€ffer öffnet in diesem Kapitel den Blick ĂŒber die klassischen juristischen Karrierepfade hinaus und zeigt, dass Jurist:innen heute weit mehr Möglichkeiten haben als Richterbank oder GroĂkanzlei. Mit einem Augenzwinkern beginnt sie beim âWeltraumrechtâ â einem Symbol fĂŒr die stetig wachsenden, interdisziplinĂ€ren Einsatzfelder der Rechtswissenschaft.
Sie portrĂ€tiert spannende Berufsfelder jenseits der traditionellen Wege: etwa in Start-ups, Politik, Wissenschaft, internationalen Organisationen, NGOs oder Legal Tech-Unternehmen. SchĂ€ffer betont, dass juristische Kompetenz ĂŒberall dort gefragt ist, wo Strukturen, Verantwortung und Entscheidungsprozesse gestaltet werden.
Ihr Fazit: Wer bereit ist, den eigenen Horizont zu erweitern, kann als Jurist:in fast ĂŒberall FuĂ fassen â auch da, wo man es nicht erwartet. Mut zur Neugier und Offenheit fĂŒr neue Themen sind die SchlĂŒssel, um die eigene Karriere âabseits der Normâ zu gestalten.
C.6 â Dos & Donâts fĂŒr den juristischen Lebenslauf â Insights einer Recruiterin & Personalberaterin
Jana SĂĄez GarcĂa gibt in diesem Kapitel klare und ehrliche Einblicke in die Kunst des juristischen Lebenslaufs â aus Sicht einer erfahrenen Legal-Recruiterin. Sie zeigt, wie Bewerber:innen mit wenigen, aber gezielten Anpassungen ihre Unterlagen professioneller, strukturierter und authentischer gestalten können.
Zu den wichtigsten âDosâ gehören ein ĂŒbersichtliches Layout, ein roter Faden im Werdegang und prĂ€gnante Formulierungen, die Persönlichkeit und Motivation widerspiegeln. Bei den âDonâtsâ warnt sie vor leeren Floskeln, unnötigen Details und ĂŒberladenen Tabellenformaten â weniger sei oft mehr.
Besonders betont sie, dass ein Lebenslauf kein reines Dokument der Stationen ist, sondern eine visuelle Visitenkarte: Er erzĂ€hlt, wer man ist, wofĂŒr man steht und wohin man will.
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C.7 â Letâs talk about money â Diese EinstiegsgehĂ€lter erwarten Juristinnen und Juristen
Natalie Lorke spricht in diesem Kapitel offen ĂŒber ein Thema, das in der Juristerei oft tabuisiert wird: Gehalt und finanzielle Erwartungen. Sie gibt einen transparenten Ăberblick ĂŒber EinstiegsgehĂ€lter in verschiedenen juristischen Berufsfeldern â von Justiz und Verwaltung ĂŒber Kanzleien bis hin zu Unternehmen.
Lorke zeigt, welche Faktoren die Bezahlung beeinflussen, etwa Berufserfahrung, KanzleigröĂe, Standort und Examensnoten. Dabei rĂ€umt sie mit gĂ€ngigen Mythen auf und betont, dass Geld nicht das einzige Erfolgskriterium sein sollte: Arbeitszufriedenheit, Entwicklungsmöglichkeiten und LebensqualitĂ€t seien ebenso entscheidend.
Besonders hilfreich sind ihre praxisnahen Tipps fĂŒr Gehaltsverhandlungen â wie man realistische Forderungen stellt, selbstbewusst auftritt und dennoch professionell bleibt.
Ein ehrliches, gut strukturiertes Kapitel, das jungen Jurist:innen hilft, ihre finanziellen Erwartungen zu ordnen und mit klarer Haltung ins Berufsleben zu starten.
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C.8 â Vom Referendariat in die KanzleigrĂŒndung â So gelingt der direkte Einstieg!
Annika Seebach zeigt in diesem inspirierenden Kapitel, wie der Schritt von der Ausbildung in die SelbststĂ€ndigkeit gelingen kann. Sie rĂ€umt mit der Vorstellung auf, dass man fĂŒr eine KanzleigrĂŒndung jahrelange Berufserfahrung braucht â und beweist, dass Mut, Planung und Leidenschaft oft wichtiger sind als ein perfekter Zeitpunkt.
Seebach erklĂ€rt praxisnah, worauf es bei der GrĂŒndung einer eigenen Kanzlei ankommt: von der Rechtsformwahl ĂŒber die Finanzierung und Mandatsakquise bis hin zum Aufbau einer klaren Marke. Sie teilt eigene Erfahrungen, Tipps und Fehler, die sie auf ihrem Weg gemacht hat, und zeigt, dass Erfolg in der SelbststĂ€ndigkeit vor allem auf AuthentizitĂ€t und Vertrauen basiert.
Ihr zentrales Credo: Wer sich frĂŒh traut, Verantwortung zu ĂŒbernehmen, kann seine Karriere selbst gestalten â auch direkt nach dem Referendariat.
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C.9 â Wie Sie aus Recht VerstĂ€ndnis machen â Mandantinnen und Mandanten beraten
Annika Seebach widmet sich in diesem Kapitel einer zentralen, oft unterschĂ€tzten Kompetenz juristischer Arbeit: Mandantenkommunikation. Sie zeigt, dass juristische Exzellenz allein nicht genĂŒgt â entscheidend ist, wie man komplexe Sachverhalte verstĂ€ndlich, empathisch und lösungsorientiert vermittelt.
Seebach erklÀrt, wie man GesprÀche vorbereitet, Erwartungen realistisch managt und Vertrauen aufbaut, ohne den fachlichen Anspruch zu verlieren. Sie betont, dass erfolgreiche Beratung auf Zuhören, Klarheit und Sprache auf Augenhöhe beruht.
Das Kapitel verdeutlicht, dass gute Jurist:innen nicht nur Gesetze anwenden, sondern Menschen beraten â und dass echte VerstĂ€ndlichkeit ein Zeichen von ProfessionalitĂ€t, nicht von Vereinfachung ist.
Ein praxisnaher Beitrag, der zeigt: Kommunikation ist kein âSoft Skillâ, sondern das HerzstĂŒck juristischer Beratung.
C.10 â Der Weg in die Justiz â FĂŒr wen wird dieser Beruf erfĂŒllend sein?
Juliane Schrader zeichnet in diesem Kapitel ein ehrliches, nuanciertes Bild vom Berufseinstieg in die Justiz. Sie erklĂ€rt, welche persönlichen Eigenschaften und Werte angehende Richter:innen und StaatsanwĂ€lt:innen mitbringen sollten â und warum die Entscheidung fĂŒr diesen Weg weit ĂŒber fachliche Eignung hinausgeht.
Schrader beschreibt den Alltag in der Justiz mit all seinen Facetten: UnabhĂ€ngigkeit, Verantwortung, Entscheidungsdruck, aber auch Sinnstiftung und gesellschaftliche Bedeutung. Sie zeigt, dass der Beruf erfĂŒllend ist fĂŒr Menschen, die Gerechtigkeit leben wollen, Freude an Struktur, Sprache und Verantwortung haben â und dabei bereit sind, schwierige Entscheidungen zu treffen.
Ihr Fazit: Der Justizdienst ist kein sicherer Hafen fĂŒr Karrieristen, sondern eine Aufgabe fĂŒr diejenigen, die innere Haltung, Empathie und Standfestigkeit vereinen. Wer diese Eigenschaften mitbringt, findet hier eine TĂ€tigkeit, die nicht nur anspruchsvoll, sondern zutiefst sinnvoll ist.
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Fazit
Alle angehenden Referendar:innen, die Orientierung, Motivation und ehrliche Einblicke suchen â egal ob zu Beginn, mitten im Referendariat oder kurz vor dem Zweiten Examen. Der Survival Guide Rechtsreferendariat bietet auf jeder Etappe praxisnahe Tipps, neue Perspektiven und den nötigen Mut, um diese intensive Zeit erfolgreich zu meistern.
Autor:innenÂ
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RA Furkan AkgĂŒn
Rechtsanwalt, Wirtschaftsmediator und Jura-Content-Creator. Absolvierte seine Wahlstation 2024 in Istanbul und betreibt eigene juristische Projekte. -
Helen Arling, LL.M.
Rechtsreferendarin am OLG Koblenz, LL.M. âGlobalisation and Law (Human Rights)â an der UniversitĂ€t Maastricht, promoviert an der UniversitĂ€t Trier. -
StA Dr. Lorenz Bode
Staatsanwalt und ExamensprĂŒfer in Sachsen-Anhalt. -
RiOLG Tobias Dallmeyer, Silke Glossner LL.M., Christine Haumer, Holger KrÀtzschel
Richter:innen am OLG MĂŒnchen, erfahrene AG-Leitende und PrĂŒfer:innen im Zweiten Staatsexamen. -
Dipl.-Psych. Ass. iur. Alica Mohnert, Mag. iur., LL.M. (CUPL/äžćœæżæłć€§ćŠ)
Spezialisiert auf Psychologie im Recht, Dozentin an Hochschulen, der Deutschen Richterakademie und in Landesjustizfortbildungen. -
Natalie Lorke (Ass. iur., Mag. iur.)
Assessorin, Datenschutzkoordinatorin und Unternehmensjuristin in einem mittelstÀndischen Betrieb. -
StA Dr. Simon Pschorr
Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Regensburg, zuvor Strafrichter; Co-Fachgruppensprecher der Fachgruppe Strafrecht der Neuen Richtervereinigung (NRV). -
Jana SĂĄez GarcĂa
Legal-Recruiterin und GrĂŒnderin der Legal Tuffles GmbH mit eigenem Podcast; promoviert zum Thema âProfessionalitĂ€t in der Personalberatungâ. -
RAin Jennifer SchÀfer-Jasinski, Mag. iur.
SelbststĂ€ndige RechtsanwĂ€ltin und Mediatorin, spezialisiert auf GrĂŒnder:innen-Beratung. -
Dr. Jannina SchÀffer (Herausgeberin)
GrĂŒnderin und Chefredakteurin des Online-Magazins JURios â kuriose Rechtsnachrichten, Lehrbeauftragte fĂŒr Strafrecht an der FernUni Hagen, Redakteurin bei beck-aktuell. -
VRi.inLG Juliane Schrader
Vorsitzende Richterin am Landgericht DĂŒsseldorf, PrĂŒferin in der Staatlichen PflichtfachprĂŒfung, Social-Media-Projekt Fine.Jura, Lehrbeauftragte an der HHU DĂŒsseldorf. -
ORR Dr. Sebastian Schuh
Referent im Bayerischen Innenministerium, Arbeitsgemeinschaftsleiter im Referendariat, Volljurist. -
RAin und Notarin Annika Seebach
GrĂŒnderin der Kanzlei Seebach Frey & Partner in Kassel, Initiatorin von give a girl a robe, PreistrĂ€gerin des Best of Legal Award 2023 (Kategorie âLeader des Jahresâ). -
RAin Angelika StĂŒrzer
SelbststÀndige RechtsanwÀltin, absolvierte ihr Referendariat in Bayern; Mutter zweier Kinder. -
RiLG Christian Walz
Richter am Landgericht MĂŒnster, AG-Leiter, Lehrbeauftragter an der UniversitĂ€t MĂŒnster, Host des Podcasts RefPod.
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