Die Anwaltsstation ist für viele Referendar:innen eine der spannendsten, aber auch herausforderndsten Phasen im Referendariat. Sie bietet die einmalige Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und sich möglicherweise für die spätere berufliche Karriere zu positionieren. Doch wie wählt man die richtige Kanzlei aus, worauf sollte man achten, und wie holt man das Beste aus dieser Station heraus? In diesem Beitrag erfährst du, worauf es ankommt.
Warum ist die Anwaltsstation so wichtig?
Die Anwaltsstation dient nicht nur dazu, das theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen, sondern sie kann entscheidend für deine Karriere sein. Viele Kanzleien sehen die Station als verlängertes Vorstellungsgespräch. Hier hast du die Chance, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und dir unter Umständen ein Jobangebot nach dem zweiten Examen zu sichern.
Darüber hinaus bietet die Anwaltsstation die Möglichkeit, herauszufinden, ob eine bestimmte Art von Kanzlei, ein Rechtsgebiet oder ein Arbeitsumfeld wirklich zu dir passt. Die Weichen für deine berufliche Zukunft werden hier gestellt.
Wie finde ich die passende Kanzlei?
Die Wahl der richtigen Kanzlei ist von zentraler Bedeutung. Hier einige Aspekte, die du beachten solltest:
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Rechtsgebiet: Möchtest du dich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren? Wenn ja, suche gezielt nach Kanzleien, die in diesem Bereich renommiert sind. Ob Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht oder Familienrecht – die Auswahl ist groß.
Tipp: Informiere dich im Vorfeld über die Spezialisierungen der Kanzlei. Ein kurzer Blick auf deren Website oder Publikationen kann dir wertvolle Hinweise geben.
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Größe der Kanzlei: In großen Wirtschaftskanzleien sammelst du oft Erfahrungen in komplexen, internationalen Mandaten. Mittelständische oder kleinere Kanzleien bieten hingegen meist einen persönlicheren Kontakt und oft vielseitigere Aufgaben.
Aha-Moment: Eine kleinere Kanzlei bedeutet oft, dass du mehr Verantwortung übernimmst. Du könntest früher eigene Schriftsätze verfassen oder Mandant:innen betreuen.
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Arbeitsklima und Unternehmenskultur: Gehörst du zu denjenigen, die in einem kollegialen Umfeld am besten arbeiten? Dann achte darauf, wie sich die Kanzlei präsentiert. Schau auf Plattformen wie Kununu oder sprich mit ehemaligen Referendar:innen, um Einblicke zu bekommen.
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Geografische Lage: Manchmal ist die Lage entscheidend. Ob du lieber in einer Großstadt mit internationalem Flair arbeitest oder in einer kleineren Stadt mit einem entspannteren Lebensrhythmus – wähle bewusst.
Was erwartet dich in der Anwaltsstation?
In der Anwaltsstation wirst du idealerweise alle Facetten anwaltlicher Tätigkeit kennenlernen. Typische Aufgaben umfassen:
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Recherchen und Schriftsätze: Du wirst Rechtsprechung und Literatur sichten und Schriftsätze für Mandant:innenerstellen. Das ist eine wertvolle Gelegenheit, deine Argumentationsfähigkeit zu trainieren.
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Mandant:innenkontakt: In manchen Kanzleien hast du die Chance, Mandant:innen in Besprechungen zu begleiten oder sogar selbst kleinere Angelegenheiten zu betreuen.
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Gerichtstermine: Nutze die Gelegenheit, Anwält:innen vor Gericht zu begleiten. Du lernst dabei, wie Verhandlungen ablaufen und welche Strategien zum Erfolg führen.
Profi-Tipp: Frage aktiv nach Aufgaben und Terminen, die dich interessieren. Initiative zu zeigen wird meist positiv bewertet.
Wie kannst du das Beste herausholen?
Hier einige Tipps, um das Maximum aus deiner Anwaltsstation herauszuholen:
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Setze dir klare Ziele: Was möchtest du aus dieser Station mitnehmen? Mehr Erfahrung in einem bestimmten Rechtsgebiet, Sicherheit im Mandant:innenkontakt oder ein besseres Verständnis für den Kanzleialltag?
Tipp: Notiere dir diese Ziele und prüfe am Ende, ob du sie erreicht hast.
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Netzwerken: Nutze die Zeit, um wertvolle Kontakte zu knüpfen. Ein freundliches Gespräch mit Kolleg:innen oder Partner:innen kann langfristig von unschätzbarem Wert sein.
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Feedback einholen: Bitte regelmäßig um Feedback. Es zeigt, dass du an deiner Weiterentwicklung interessiert bist und hilft dir, deine Stärken auszubauen.
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Zeitmanagement: Gerade in großen Kanzleien kann es vorkommen, dass du mit mehreren Aufgaben gleichzeitig betraut wirst. Lerne, deine Zeit effektiv zu nutzen und Prioritäten zu setzen.
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Dokumentiere deine Fortschritte: Führe eine Art Tagebuch über die Aufgaben, die du erledigt hast. Das hilft dir nicht nur beim Lernen, sondern kann auch für zukünftige Bewerbungen von Nutzen sein.
Fazit: Die Anwaltsstation als Karrieresprungbrett
Die Anwaltsstation ist weit mehr als eine Pflichtaufgabe im Referendariat. Sie ist deine Chance, dich als zukünftige:rAnwält:in zu positionieren und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Mit der richtigen Vorbereitung und einer bewussten Auswahl kannst du das Beste aus dieser Zeit herausholen.
Du möchtest sicherstellen, dass du mit deiner Wahl der Anwaltsstation und deinen Bewerbungsunterlagen überzeugst? Wir bieten professionelle Bewerbungschecks für Referendar:innen an, die ihre Karriere auf das nächste Level bringen möchten. Lass uns gemeinsam an deinem Erfolg arbeiten!