Hessen führt integrierten Jura-Bachelor ein – zusätzlicher Abschluss soll Druck im Studium mindern

Hessen führt integrierten Jura-Bachelor ein – zusätzlicher Abschluss soll Druck im Studium mindern

Hessen hat den integrierten Jura-Bachelor eingeführt und reiht sich damit in eine wachsende Zahl von Bundesländern und Universitäten ein, die Jurastudierenden neben dem Staatsexamen einen zusätzlichen Studienabschluss eröffnen. Anspruch auf den neuen Titel haben Studierende, die seit dem 1. Januar 2020 zur staatlichen Pflichtfachprüfung zugelassen wurden oder die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Ziel ist es, den Studienweg zu flexibilisieren und die Leistungen der Studierenden auch international anerkennbar zu machen.


Voraussetzungen und Ablauf

Um den integrierten Jura-Bachelor zu erhalten, genügt die Zulassung zur staatlichen Pflichtfachprüfung. Zusätzlich müssen die Studierenden eine Bachelorarbeit oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung erbringen. Die Universitäten verleihen den Grad und können weitere Qualitätsanforderungen festlegen. Das Justizprüfungsamt beschränkt sich auf die Prüfung, ob die Zulassung zur Pflichtfachprüfung vorliegt.

Justizminister Christian Heinz (CDU) betonte, der Abschluss solle den Druck im Studium reduzieren, ohne jedoch die Struktur und Leistungsstandards der klassischen Juristenausbildung zu verändern. Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) hob hervor, dass Studierende, die das Staatsexamen nicht bestehen oder sich beruflich neu orientieren möchten, ihre bisher erbrachten Leistungen so in einen international anerkannten Abschluss einbringen können.

 

Bundesweite Entwicklung

Mit Hessen haben nun auch weitere Bundesländer diesen Weg eingeschlagen: Nordrhein-Westfalen und Sachsen bieten den integrierten Jura-Bachelor bereits an, in Sachsen-Anhalt ist eine Gesetzesänderung geplant.

Auch zahlreiche Universitäten haben den Abschluss eingeführt oder bereiten dies vor:

  • Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) und Universität Potsdam bieten den Abschluss bereits seit Längerem an.

  • Inzwischen folgten u. a. Berlin, Hamburg, Mannheim und Trier.

  • Die Fernuniversität Hagen ermöglicht ihren Studierenden ebenfalls den Erwerb.

  • Zum Wintersemester 2025/26 will auch die Universität Konstanz starten.

 

Fazit

Der integrierte Jura-Bachelor stellt keinen Ersatz, sondern eine Ergänzung zum klassischen Staatsexamen dar. Er schafft eine zusätzliche Perspektive für Studierende, die nicht bis zum Examen durchhalten oder scheitern, und verbessert zugleich die internationale Anschlussfähigkeit. Mit Hessen wächst die Akzeptanz dieses Modells bundesweit – ein Trend, der die juristische Ausbildung künftig spürbar verändern könnte.

 

Prüfungsrelevanz

  • Bedeutung des integrierten Bachelor-Abschlusses für die Ausbildungsstruktur im Jurastudium.

  • Unterschiede zwischen Staatsexamen und Bachelorabschluss.

  • Mögliche Prüfungsfragen: „Welche Rolle spielt die Zulassung zur Pflichtfachprüfung beim integrierten Bachelor?“ oder „Inwiefern verändert der integrierte Jura-Bachelor die Struktur der juristischen Ausbildung?“

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.

Werde Gastautor:in

Wenn es dir Spaß bereitet, Artikel, Aufsätze und Geschichten zu schreiben, dann werde Gastautor:in bei LSG und sammele deine ersten Erfahrungen im Online Publishing! 

Themen
Reiche gerne jeden Beitrag ein, der einen Bezug zur Rechtswissenschaft aufweist. Wirf einen Blick auf unsere Blogkategorien und gib uns Bescheid, in welcher Kategorie dein Beitrag erscheinen soll
Themenkategorie
Justiz, Studium, Referendariat, Zivilrecht, Öffentliches Recht, Strafrecht, Digitalisierung, Rechtsgeschichte, Persönliche Geschichten, Literatur, Lernen, Mentale Stärke, Gesundheit während der Ausbildung, Finanzen, Karrieretipps