Reinhard Mey, einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands, steht wie kaum ein anderer für Freiheit, Authentizität und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Seine Lieder wie Über den Wolken und Gute Nacht, Freunde sind Generationen übergreifende Hymnen, die mit poetischen Texten und klaren Botschaften Herzen berühren. Doch bevor Mey als Musiker berühmt wurde, führte sein Weg über ein Studium der Rechtswissenschaften – ein Lebensabschnitt, der ebenso lehrreich wie prägend für ihn war. Für dich als Jurastudentin oder Jurastudent kann seine Geschichte ein Beispiel dafür sein, dass es nie nur einen „richtigen“ Weg gibt, sondern dass es darum geht, den eigenen Weg mit Überzeugung und Leidenschaft zu verfolgen.
Reinhard Mey begann Anfang der 1960er Jahre ein Jurastudium in Berlin, gab es jedoch nach wenigen Semestern wieder auf. Seine Entscheidung gegen die Juristerei und für die Musik war eine bewusste – sie markierte den Beginn einer Karriere, die von Kreativität, Unabhängigkeit und persönlicher Erfüllung geprägt ist. Doch auch wenn Mey letztlich nicht als Jurist tätig wurde, spiegelt sich in seiner Musik ein Denken wider, das eng mit der juristischen Welt verbunden ist: das Nachdenken über Gerechtigkeit, Verantwortung und die Freiheit des Einzelnen.
Seine Lieder, die oft gesellschaftliche und politische Themen aufgreifen, zeigen eine klare Haltung. In Nein, meine Söhne geb’ ich nichtetwa setzt sich Mey kritisch mit Krieg und den Opfern auseinander, während andere Stücke wie Sei wachsam vor Gleichgültigkeit und dem Verlust von Demokratie warnen. Diese Lieder, geprägt von klarem Ausdruck und analytischem Blick, zeigen, wie die Auseinandersetzung mit Fragen von Recht und Unrecht auch außerhalb des Gerichtssaals stattfinden kann – durch Kunst, Musik und das gesprochene Wort.
Für dich als Jurastudierende oder Jurastudierender ist Reinhard Meys Lebensweg eine wertvolle Erinnerung daran, dass das Studium der Rechtswissenschaften nicht nur eine berufliche Perspektive eröffnet, sondern auch eine persönliche Herausforderung darstellt. Es lehrt dich, präzise zu denken, kritisch zu hinterfragen und für deine Überzeugungen einzustehen – Fähigkeiten, die nicht nur in der Juristerei, sondern in allen Lebensbereichen von unschätzbarem Wert sind. Mey zeigt, dass es nicht allein darauf ankommt, welchen Abschluss du machst oder welchen Beruf du ausübst, sondern dass du deinem eigenen Lebensweg mit Leidenschaft und Authentizität folgst.
Vielleicht gibt es Momente, in denen du dich in deinem Studium fragst, ob dies wirklich der richtige Weg für dich ist. Diese Zweifel sind normal und Teil des Prozesses, deinen Platz in der Welt zu finden. Meys Geschichte zeigt, dass es kein Scheitern ist, wenn du einen neuen Weg einschlägst, sondern ein Zeichen von Mut und Selbstkenntnis. Dein juristisches Wissen und die Fähigkeiten, die du während deines Studiums erwirbst, werden dich auf jedem Weg begleiten – ob du in einer Kanzlei arbeitest, in die Verwaltung gehst oder wie Reinhard Mey einen völlig neuen Pfad einschlägst.
Reinhard Mey sagte einmal: „Ich habe immer nur das getan, was mir wichtig war, und immer nur das, woran ich geglaubt habe.“ Dieses Zitat ist eine Einladung, auch in deinem Studium und deinem Leben den Dingen nachzugehen, die dir wirklich wichtig sind. Nutze die Zeit deines Studiums, um nicht nur Gesetze zu lernen, sondern auch herauszufinden, was dich antreibt, was dich begeistert und wofür du einstehen möchtest.
Meys Lebensweg erinnert uns daran, dass die Juristerei mehr ist als ein Beruf – sie ist eine Denkweise, die dir hilft, die Welt zu verstehen und zu gestalten. Ob du später in der Rechtsprechung arbeitest, in der Politik oder in einem kreativen Beruf, dein juristisches Studium wird dir die Werkzeuge geben, deine Stimme zu erheben und die Welt ein Stück besser zu machen. Lerne von Reinhard Mey, dass Freiheit und Erfolg dann entstehen, wenn du dir treu bleibst – und dass der Weg dorthin genauso wichtig ist wie das Ziel.